In der südkoreanischen Stadt Incheon erlitten am vergangenen Montag zwei Brüder schwere Verbrennungen, nachdem beim Zubereiten eines Instant-Nudelgerichts ein Feuer ausgebrochen war. Die beiden Jungen waren zum Zeitpunkt des Geschehens unbeaufsichtigt. Die Familie war den zuständigen Behörden schon länger bekannt, doch entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Kinder waren aufgrund von Corona unterbrochen worden.
Incheon, Südkorea Südkoreanische Medien betiteln die Tragödie, die sich vergangenen Montag Mittag gegen 11:15 Uhr Koreanischer Zeit ereignete mit “Ramyeon Brand”. Zwei Jungen, 8 und 10 Jahre (Koreanische Altersangaben) lösten ein Feuer aus, als sie sich unbeaufsichtigt ein Instant-Nudelgericht (“Ramyeon”) zubereiten wollten.
Die Feuerwehr fand die beiden bewusstlos in der Wohnung, die zehn Minuten nach Eingang des Notrufs vollständig in Flammen stand. Seitdem liegen die beiden auf der Intensivstation eines Seouler Krankenhauses, das auf Brandverletzungen spezialisiert ist. Der Ältere von beiden weist Brandverletzungen 3. Grades auf 40 Prozent seines Körpers auf, der Jüngere Brandwunden 1. Grades an den Beinen. Beide müssen aufgrund einer Rauchvergiftung beatmet werden. Die etwas milderen Brandverletzungen des Achtjährigen sind darauf zurückzuführen, dass sein ältere Bruder ihn vor den Flammen geschützt hatte.

Ihre 30-jährige (Koreanische Altersangabe), alleinerziehende Mutter war seit Sonntagabend außer Haus gewesen, sodass sich die Kinder allein versorgen mussten. In ihrem Nachrichtenbeitrag zeigt der Sender YTN Bilder einer Überwachungskamera, die die beiden Jungen beim Einkauf in einem 24-Stunden-Supermarkt zeigen sollen.
Die Familie war den zuständigen Behörden seit September 2018 bekannt. Die Mutter soll ihre beiden Kinder vernachlässigt und den älteren geschlagen haben, der wohl unter einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung mit Hyperaktivität litt. In einem Beitrag des JTBC Newsrooms berichten Anwohner_innen von den vernachlässigten Kindern, die immer wieder ihre Hilfe gesucht hätten. Ein Familiengericht hatte im letzten Monat psychologische Unterstützung für Kinder und Mutter angeordnet. Diese Maßnahmen wurden durch die Corona-Pandemie ausgesetzt. Dem Antrag, die Kinder in die Obhut des örtlichen Jugendamts zu geben, hatte das Gericht nicht statt gegeben. Zusätzlich verschlimmert wurde die Lage der beiden Geschwister durch ein Aussetzen des Präsenzunterrichts an südkoreanischen Schulen seit Mitte August, nachdem die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus gestiegen war.
Quelle: Yonhap News, YTN News, JTBC Newsroom